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Zweifel, ein voller Kopf und leere Blogbeiträge

„Dein Blog ist weg!“ oder „Kann man aus der USA nicht auf deinen Blog zugreifen“ waren nur zwei von vielen Nachrichten, die mich letzte Tage erreichten. Der Grund: MINAMIA war nicht mehr aufrufbar. Stattdessen wechselten sich diverse Meldungen und weiße Browser-Fenster ab. Es stand ein Serverwechsel auf dem Plan und das hieß für mich in gewisser Weise „Arbeitszwangspause“.

Nun sitze ich an meinem Laptop und habe das Gefühl, mir den nächsten Beitrag dieses Mal förmlich aus den Fingern saugen zu müssen. Schon gestern habe ich den Post für heute irgendwie von mir weg geschoben und mich erstmal den Mails gewidmet. Also den(!) Mails. Den Mails, die vor Montag im Büro sowieso keiner ließt.

Und wisst ihr welches Thema mich in letzter Zeit wieder vermehrt beschäftigt hat? Das Geschichten erzählen und das einbringen der eigenen Persönlichkeit auf dem Blog. Braucht Bloggen Mut? In gewisser Weise schon. Aber braucht nicht irgendwie so gut wie alles im Leben Mut? Klar, die eine Sache mehr und die andere weniger… Die Herausforderung beim Bloggen ist allerdings, sich selbst treu zu bleiben.

Da für mich als Fulltime Bloggerin natürlich auch der Punkt „Mit dem Blog Geld verdienen“ ein wichtiger Aspekt ist, fühle ich mich oft hin-und her gerissen. Im Post Blogbeiträge – Lieber SEO optimiert oder Leser orientiert? habe ich euch schon verraten, dass die Kunst ist, zwischen beiden Aspekten das gesunde Mittelmaß zu finden. Was wiederum, machmal gar nicht so einfach ist, auch für mich nicht.

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Wenn ihr auf die MINAMIA Startseite klickt, seht ihr wie sie sich verändert hat. Denn der vorherige Aufbau mag zwar auch gut ausgehen haben, aber ganz im ernst: Irgendwie wurde es mir zu kommerziell. Ich möchte eben nicht(!) dass aus MINAMIA eine reine Werbeplattform wird oder dass der Blog als solche wahrgenommen wird.

Und wenn ich so durch meine letzten Beiträge klicke, frage ich mich ob ich in die einzelnen Posts hätte noch mehr von meiner eigenen Persönlichkeit einbringen können. Natürlich sind alle Fotos und Texte an sich schon individuell aber sollte ich vielleicht trotzdem noch öfter die „objektive Sichtweise“ gegen „meine Persönliche Sichtweise“ tauschen? Eigentlich kenne ich die Antwort.

An dieser Stelle sind wir wieder beim Thema Mut. Und bei der eigenen Wahrnehmung. Denn soll ich euch mal ‚was verraten: Ich habe jetzt beispielsweise das Gefühl, dass die kompletten Zeilen, die ich bis jetzt hier zu Stande gebracht habe, irgendwie leer sind. Bis hierhin kam mir schon 5x der Gedanke „ich sollte lieber alles löschen und mich einem wirklichen Thema widmen„.

Aber genau diese Gedanken und diesen Text hier stehen zu lassen, wäre ein Schritt in die Persönlichkeits-Richtung. Und auch wenn in meinem Kopf immer wieder der Satz „Ein Blogbeitrag muss unbedingt Mehrwehrt bieten!!“ wiederhallt, und ich mich dafür verurteile dass dieser Post hier genau diesen Zweck nicht erfüllt, möchte ich ich an dieser Stelle das tun, was sich falsch und richtig zugleich anfühlt: Nämlich einfach alles stehen lassen.

Bitte schreibt mir mal kurz ein paar Zeilen dazu in die Kommentarbox, wie ihr darüber denkt, damit würdet ihr mir sehr weiterhelfen.

Liebst,

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  1. Hey Mina, ich denke, dass du schon jetzt durch deine persönlichen Geschichten und die Art und Weise über Dinge zu schreiben, viel von dir selbst einbringst. Und so wie so ist Einsicht immer der erste Schritt, um sich selbst näher zu kommen. Also ist schon allein die Tatsache, dass du bestimmte Dinge rund ums Bloggen in Frage stellt, ein gutes Zeichen. Weiter so, ich mag deinen Blog sehr!

  2. Hallo Mina.
    Ich blogge seit mittlerweile zehn Jahren. In dieser sehr langen Zeit hat sich die Welt der Blogger sehr stark verändert. Sie wurde immer größer, unpersönlicher, kommerzieller. Das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber das ist einfach der Eindruck, den ich schon lange habe.
    Ich habe auf einer großen Plattform (blog.de) angefangen. Das war so ein wenig wie bloggen und Facebook in einem. Auf der Startseite sah man immer die aktuellsten Beiträge, man konnte darüber ständig neue Blogs und Blogger finden, kennenlernen und mit ihnen die Freundesliste vollstopfen. Dadurch gab es auch einen regen Austausch in den Kommentaren.
    Mittlerweile gibt es die Plattform nicht mehr. Jeder geht seine eigene Wege. Dadurch hab ich dann erst die andere, jetzige Bloggerwelt kennengelernt (vor drei Jahren hat sich mein Blog einen neuen Platz gesucht).
    Was ich heute sehe, sind vor allem Blogs für Fashion und Mode, Schminktipps, Reisen, Buchkritiken, so genannte „Testblogs“ und sogar Blogs, die nur Tipps für Blogger sammeln. Jeder von ihnen hält sich für einen Experten, jeder sucht nur noch nach Kooperationspartnern, nach gratis Produkten, Reisen oder Bezahlung.
    Dagegen ist nichts auszusetzen. Wenn man Geld verdienen kann, mit dem was einem Spaß macht, warum nicht? Das würde jeder machen.
    Aber die Persönlichkeit des Bloggers bleibt auf der Strecke. Man will sich und seinen Blog möglichst positiv ins Licht setzen, um Unternehmen zu gefallen. Schlehte Kritiken (z.B. an einem Produkt) schreibt man nicht, da man Angst hat, in Zukunft weniger Kooperationen zu haben. Die Ehrlichkeit bleibt auf der Strecke.
    Mich ärgert das sehr. Früher habe ich viele Rezensionene über Produkte gelesen,damit ich das Richtige kaufe. Heute traue ich Bloggern dabei nicht mehr über den Weg. Klar, es gibt auch die Ehrlichen. Aber sie sind in der Minderheit und werden von den anderen überstrahlt.
    Und dann ist es halt noch so, dass man alles irgendwo schon mal gelesen hat. Alles wiederholt sich. Hier das 100. Erdbeerkuchenrezept, da der 1000. Mallorca-Geheimtipp, und anderswo, der 100.000. Test für ein Produkt bei dem essentielle Dinge wie Zutaten und Nährwerttabelle fehlen, dafür aber mit „gut riechend“, „tolle Verpackung“ und „lecker“ angepriesen wird.
    Mir fehlt da echt die Vielfalt. Mir fehlt der Unique Content und die Persönlichkeit dahinter. Aber vor allem fehlt mir das Nischendasein. Es gibt kaum noch Blogger, die sich Neues wagen, die eine ganz andere Leserschaft ansprechen. Wenn ich auf meiner Favoritenliste schon zehn Reiseblogger habe, brauche ich nicht noch einen.
    Ich selbst betreibe derzeit vier Blogs. Darin habe ich meine eigene kleine Welt gefunden. Ich schreibe Gute Nacht Geschichten, Kurzgeschichten in verschiedenen Genres und eine Science Fiction Heftromanserie für Kinder. Davon gibt es nicht wirklich viele. Darauf bin ich auch stolz. Ich habe nicht viele Follower, auch nicht so viele Kooperationen, dass man davon eine Familie ernähren könnte. Ich habe keineAhnung von SEO und habedamit auch kein Problem. Ich nutze es einfach nicht. Meine Besucherzahlen sind für mich ok, auch wenn ich den Kommerziellen damit nicht das Wasser reichen könnte. Mit Nischenblogs, wie meinen, würdedas auch nie funktionieren. Vieles mache ich auch völlig gratis, um andere zu unterstützen, weil ich einfach Spaß daran habe. Ich schreibe und ich Blogge gern.
    Und deswegen finde ich es gut, dass du darüber nachdenkst, deinem Blog meher von deiner Persönlichkeit zu geben. Ich bin mir wirklich sicher, dass es sich am Ende lohnt.

    Lieben Gruß,
    der Marco

    1. Lieber Marco,

      wow, vielen Dank für deinen ausführlichen und so offenen und ehrlichen Kommentar!! 🙂
      Es freut mich dass du deine Nischen gefunden hast und die Balance für dich bewahrst!

      Bezüglich der Tatsache dass viele Blogs gleich sind: Ja, so sehe ich das leider auch.
      Was Kooperationen angeht findest du im oberen Menü unter dem Punkt KOOPERATION meine Philosophie was Zusammenarbeiten mit Unternehmen angeht. Denn einfach irgendetwas schön zu schreiben, ist meiner Meinung nach ein absolutes NO GO.

      Ich hoffe dass du auch in den kommenden 10 Jahren den Spaß am Bloggen beibehältst 🙂

      Liebe Grüße,
      Mina

  3. Hey Mina,

    also ich denke auf Dauer, kann es nur den einen Weg geben: Du selbst zu sein.
    Ganz egal was Leser scheinbar Lesen wollen, oder eben nicht.
    Man muss immer hinter dem stehen was man macht, und wenn du eben mehr von dir selbst einbringen willst, dann mach das unbedingt.
    Es gibt sooo viele Blogger, die alle das gleiche machen, um bloß keine Angriffsfläche zu bieten.
    Wenn man sich aber mal was traut, ist es genau das, was den Unterschied macht und dich aus der breiten Masse rausstechen lässt – da bin ich sicher!

    Ganz viel Erfolg und Mut wünsche ich dir 🙂

    1. Hey Steffi,

      vielen Dank für deine Worte! Ich denke du hast vollkommen recht mit dem was du schreibst! Danke dir für den positiven Input! 🙂

      Ich wünsche dir mit FRÜHLINGSZWIEBEL ebenfalls weiterhin auch viel Spaß und Erfolg <3

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