Kennt ihr dieses komische Phänomen?! Kennt ihr diese Tage oder Phasen, in denen euch nahezu alles(!) auf die Palma bringt? Diese Tage an denen, ihr euch fragt, was zur Hölle eigentlich mit euch los ist? Diese Phasen, in denen euch selbst einfach beweisen wollt, dass ihr mit dem Alltags-Chaos schon irgendwie fertig werdet… und euch dennoch schwach und hilflos fühlt? Ja, natürlich – ich weiß auch, dass wir alle diese Momente und Augenblicke kennen. Aber manchmal ändert auch die Gewissheit, mit seinen eigenen Problemen nicht alleine zu sein, nicht sonderlich viel. Manchmal fühlen wir uns einfach überfordert. Sogar in Situationen, in denen wir uns bisher immer pudelwohl und sicher gefühlt haben.
Manchmal wissen wir nicht mehr wo oben-, und wo unten ist. Ob wir nun einen Schritt nach vorne-, oder zurück gemacht haben. Und obwohl wir wissen, dass wir irgendwie weitermachen bzw. weitergehen müssen, wünschen wir uns nichts sehnlicher als einfach einen Moment stehenbleiben zu dürfen. Diesen Moment des scheinbaren Stillstandes, erlebe ich jetzt, in genau diesem Augenblick. Wie ich euch schon vor einigen Wochen in meiner Instagram Story erzählt habe: Auch mein Leben ist alles andere als „perfekt“. Es ist wunderschön, ja. Aber ich kenne auch die andere Seite dieser Schönheit. Natürlich möchte ich euch kein falsches Bild von mir vermitteln, im Gegenteil. Ich möchte euch nicht glauben lassen, dass in meinem Leben immer alles einfach ist und mir alles nur so zufliegt. Ihr glaubt ja gar nicht, wie viele „normale“ Dinge mir schwerfallen. Dennoch bin ich unglaublich dankbar für mein Leben und jeden einzelnen Tag. Ich bin dankbar für meine Freunde, meine Familie, für meinen Körper und meinen Geist… dankbar für alle Erfahrungen, die ich bisher machen durfte. Manche Erlebnisse waren schöner als jeder Traum. Zu schön um wahr zu sein. Überwältigend. Andere Erlebnisse hingegen waren schrecklicher als jeder Albtraum. Zu schrecklich um wahr sein. Überwältigend.
So habe ich mich auch heute in diesem Zustand wiedergefunden: Inmitten von Überwältigung und Überforderung. Aber wisst ihr was?! Es ist okey. Es ist okey, sich überwältigt zu fühlen; in welcher Form auch immer. Es ist okey, sich überfordert zu fühlen; womit auch immer. Wenn uns das Leben nicht ständig überwältigt und überfordert, was machen wir dann überhaupt hier?! Sind wir nicht hier um zu erfahren, zu lernen und zu wachsen?! Ich glaube es geht nicht darum, dem Leben auszuweichen. Wir sind nicht hier, um dem Leben auszuweichen. Wir sind hier, um es zu erfahren. Überforderung muss nicht Stress und Anspannung bedeuten. Wie wäre es, wenn wir uns stattdessen von Schönheit und Tiefe „überfordern“ lassen? Von der Schönheit unserer eigenen inneren Architektur beispielsweise. Egal, ob wir nun physiologische oder psychologische Prozesse betrachten; egal ob es nun um körperliche oder mentale Fähigkeiten geht: Manches können wir, manches können wir nicht. Manches wissen wir, manches wissen wir nicht. Moment – eigentlich ist das doch irgendwie relativ simpel.