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Über das, was uns (nicht) glücklich macht

KASCHMIR PULLOVER: SAKS OFF 5TH BLAZER: KLEIDERKREISEL (von H&M, für 4€) |
HOSE: TOPSHOP, ÄHNLICH: H&M | MOND KETTE: SAFIRA ANKLE BOOTS: DOROTHY PERKINS

Bin ich mit dieser Bluse nicht zufrieden? Oder mit diesem Pullover? Mit dieser Sonnenbrille oder dieser Handtasche? Warum besitze ich diese Teile, wenn sie mir nicht gefallen? Oder: Warum habe ich das Gefühl etwas anderes zu brauchen, obwohl ich meine Kleidung die ich besitze, eigentlich sehr mag? Muss ich wirklich etwas Neues haben? Oder versuche ich damit nur ein Bedürfnis zu erfüllen, das nicht existiert?

Diese und weitere Fragen haben mich über die letzten Monate immer mehr beschäftigt. Einer der Gründe dafür, ist die Veränderung der Branche über die letzten Jahre. Alles muss schneller gehen. Designer müssen schneller neue Kollektionen entwerfen und in den Verkauf bringen und Modeblogger täglich einen neuen Look mit ihrer Community teilen. Aber der soll natürlich auch besonders sein. 0-8-15 Content gibt es ja bereits mehr als genug. 

Deshalb fühlte ich mich, vor allem im  letzten Jahr, gezwungen mein Tempo anpassen zu müssen, um im Rennen zu bleiben. Immer mehr Content, immer schneller. Immer mehr Outfits, immer mehr Kleidung. Immer neu und aktuell. Meinen Kleiderschrank und meinen Kopf füllte ich ständig mit neuer Mode, nur um „mithalten zu können. 

Eine Zeit lang mochte ich es, bei diesem Rennen mitzuspielen. Herausforderungen an sich sind ja nichts negatives. Aber ich kam an einen Punkt, an dem ich spürte, dass mir die Energie, die ich für all das aufbringen musste, in anderen Lebensbereichen fehlte. Es brauchte Zeit aber letztendlich gestand ich mir meine immer größer werdende Unzufriedenheit ein. Mir wurde klar, dass meine endlosen Versuche „mitzuhalten“ keinen Sinn ergaben. Das war nie das, was ich wollte und weshalb ich vor Jahren mit dem Bloggen begonnen habe.

Ende 2018 habe ich mich von vom Überschuss in meinem Leben getrennt. Von Kleidung, Facebook Freunden, von Instagram-Accounts denen ich gefolgt bin… ich aufgehört, ständig nach neuen Trend-Pieces zu schauen. Mein Fokus liegt nicht mehr darauf, möglichst viel in kürzester Zeit nach Außen zu tragen. Denn dadurch gebe ich diesen Druck mitlaufen zu müssen, nur an euch weiter. Und nein, so soll es nicht sein. 

Natürlich werde ich mit euch weiterhin über Mode reden; schließlich ist sie nach wie vor eine meiner Leidenschaften. Natürlich werden mir auch in Zukunft einige der „Schnitte, Farben und Materialien der Saison“ gefallen. Natürlich bin ich der Meinung dass wir uns ausprobieren, weiterentwickeln und Spaß haben sollten; nicht nur in Bezug auf Fashion.  Aber ich möchte euch gleichzeitig vermitteln, das reiner Konsum nichts ist, was uns glücklich macht. Egal ob es dabei um Social Media oder Materielles geht. 

Denn eine höhere Geschwindigkeit bringt uns nicht schneller ans Ziel. Wir müssen erst langsamer werden, um erkennen zu können, das wir noch nicht einmal auf dem richtigen Weg sind. Dass wir nie ankommen werden. Manchmal benötigen wir einen Wechsel und müssen in die entgegengesetzte Richtung gehen… 

Am I not satisfied with this blouse? Or with this sweater? Why do I keep these pieces If I don‘t like them? Or: Why do I feel the need to get something else, or something new, even though I really like the clothes I already have? Am I just trying to fulfill a need that does not exist?

These and other questions have kept me busy over the last few months. One of the reasons for this is the change in the industry over the last few years. Everything has to go faster. Designers need to design and sell new collections faster, and fashion bloggers need to share a new look with their community on a daily basis. But of course, that should be special too. 0-8-15 Content is already more than enough.

That’s why, especially last year, I felt compelled to adjust my pace to stay in the race. More and more content, faster and faster. More and more outfits, more and more clothes. Always new and up to date. My wardrobe and my head were constantly filled with new fashion, just to be able to keep up.

For a while, I liked to play in this race. Challenges are not negative. But I came to a point where I felt that the energy I needed to spend on all this was lacking in other areas of life. It took time, but in the end, I admitted to my growing dissatisfaction. I realized that my endless attempts to „keep up“ did not make sense. That was never what I wanted and why I started blogging years ago.

By the end of 2018, I have parted with the surplus in my life. From clothes, Facebook friends, from Instagram accounts I followed … I stopped looking for new trend pieces all the time. My focus is no longer to carry as much as possible in the shortest time out. Because I give this pressure to follow, only to you on. And no, that’s not how it should be.

Of course, I will continue to talk to you about fashion; after all, she is still one of my passions. Of course, I will like some of the „cuts, colors and materials of the season“ in the future as well. Of course, I think we should try, evolve and have fun; not only in terms of fashion. But I also want to convey to you that pure consumption is nothing that makes us happy. No matter if it is social media or material.

Because a higher speed does not bring us faster to the destination. We have to slow down to see that we are not even on the right track. That we will never arrive. Sometimes we need a change and have to go in the opposite direction …

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