Wir haben vor einigen Jahren kennengelernt, als es noch keine Diskussion über die Besetzung der Front Row auf der Fashionweek gab. Als die Branche sich gerade zu wandeln begann und die ein oder andere aktuelle Debatte noch weit entfernt war. In Düsseldorf haben Lena Lademann und ich uns das erste Mal im Rahmen eines kleinen Events die Hände geschüttelt. Heute hat Lena bereits das geschafft, was ich noch erreichen möchte: Eine Zusammenarbeit mit der VOGUE. Chapeau für die großartige Videoreihe „Being a Fashionblogger“, meine Liebe!
Lena verrät mir dass diese Serie zusammen mit dem danach anstehenden Besuch der CHANEL Haute Couture Show für sie ihr bisher größter persönlicher Erfolg war. Ich glaube jeder von uns träumt von einer Zusammenarbeit mit einem der großen Fashion Magazine, fast möchte ich sogar sagen, dass diejenigen, die so ein Projekt ablehnen würden, alles andere als Modeblogger sind.
„Die Herausforderung generell liegt glaube ich darin, sich treu zu bleiben und seinen eigenen Stil zu kreieren. Das habe ich für mich immer eingehalten und damit auch erfolgreich sein dürfen“ antwortet Lena mir auf meine Frage, was für sie bisher denn die größte Hürde in ihrer Kariere war. An dieser Stelle weiß ich, woran ich das nächste Mal denken werde, wenn ich verzweifelt vor meinem Kleiderschrank stehe.
„Bleib du selbst und deinem Stil treu, sei kreativ, denke über den Tellerrand, kopiere keine anderen, denn davon gibt’s bereits zu viele.“
„Es gibt zu viele, die alle das Gleiche machen, sich gegenseitig imitieren und zack landet man bei der Avocado- und Macaronwelt.“
Noch vor einiger Zeit war der Begriff „Modeblogger“ negativ behaftet – heute ist es die Bezeichnung „Influencer“. In meinem Beitrag Please call me Infuencer habe ich auch schon verraten, wie ich zu diesem Thema stehe. „Beides scheiße, hahah“, fällt Lena dazu nur ein. „Liegt allerdings an der mangelhaften Qualität in der deutschen Branche und, dass wir deswegen den Begriff als negativ empfinden. Wir haben einfach zu wenig positive und anspruchsvolle Assoziationen zu dem Terminus.“
Lena glaubt, wie ich auch, nicht unbedingt dass Social Media Stars und Influencer irgendwann die klassischen Blogger verdrängen werden. „Hier fehlt oft die Seriosität und Substanz sowie Langfristigkeit. Es ist immer von Vorteil, seine eigene Homepage zu haben, auf der man seine Inhalte teilt, da dies das einzige Medium ist, mit dem man unabhängig ist und man hier eben nicht nur einen schnellen Post raus haut, sondern tiefere substanzvolle Inhalte.“ Word!
„ Instagram ist mittlerweile abhängig von Algorithmen und irgendwann wird auch Instagram von einer neuen Plattform verdrängt, daher sollte man sich nicht auf konkrete Social Media Kanäle verlassen.“
Und während ich an meiner Eiswürfel-gekühlten Cola nippe, bin ich erleichtert und froh, dass Lena mir auch in dieser Hinsicht zustimmt. Als ich sie frage, ob wir uns denn auch zur Fashion Week in Berlin sehen werde ich allerdings enttäuscht. Denn für sie steht erneut die CHANEL Haute Couture Show auf dem Plan, neben einem langfristigen Musikprojekt. Lena? Diese Entschuldigung verzeih ich dir!