Die Fotografie ist viel größer als die Mode selbst, sie ist Bestandteil der Gegenwartskultur.
– Peter Lindbergh
Eigentlich hatte ich mich schon von dem Gedanken verabschiedet, die Untold Stories Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf ansehen zu können. Doch als mich dann eine E-Mail des Museums erreichte, wusste ich dass es noch Hoffnung gibt. Die Ausstellung von Peter Lindbergh’s Werken wurde verlängert (bis zum 27.09.20). Wenige Tage später fanden Denis und ich dann auch gemeinsam Zeit, uns die Arbeiten des weltbekannten Fotografen ansehen zu können.
Im Ausstellungssaal bot sich uns schließlich die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Vom ersten Moment an, zog mich seine Zusammenstellung von 140 Arbeiten, aus den frühen 1980er-Jahren bis heute, in ihren Bann. Es wird schnell deutlich, dass bei Peter Lindbergh nicht die Mode im Vordergrund stand, sondern der von ihm portraitierte Mensch. Neben Aufnahmen von Supermodel Kate Moss oder Schauspielerin Milla Jovovich, erzählen die großen Bilder an den Wänden des Saals die unterschiedlichsten Geschichten.
Die Ausstellung besteht aus Drei Teilen. Die zwei großformatigen Installationen. Die erste gibt Lindberghs Idee der Modefotogafie wieder. Anschließend werden die, aus seiner persönlichen, eigenen Perspektive, essentiellsten und bedeutendsten Werke präsentiert. Die Filminstallation „Testament“ (2014) bildet den Abschluss des Rundgangs und legt eine unbekannte Seite des berühmten Fotografen offen. Das stumme, ehrliche Video des Elmer Carroll, (in Florida zum Tode verurteilten Mörder) ist der einzige Teil der Ausstellung, zu dem Peter Lindbergh einen kurzen Text verfasst hat.
Introspektion, Ausdruck, Freiheit und Empathie – jene Themen, die zentral für Lindbergh waren, spiegeln sich in jedem seiner Werke wieder. Egal wie unterschiedlich sie auch sein mögen. Er hat es geschafft, selbst in modernen Zeiten von Photoshop & Co., die Natürlichkeit der (Mode-)Fotografie zu bewahren. Auch jenseits seiner Lebzeiten gelingt es ihm noch immer, uns in den Bann der Darstellung von Charakter und Emotion eines Augenblicks zu ziehen. Mit seiner eigenen Handschrift.
Ausstellungstermine:
05. Februar – 27. September 2020: Kunstpalast, Düsseldorf
20. Juni – 01. November 2020: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Winter 2020/2021: Hessisches Landesmuseum, Darmstadt
Frühjahr 2021: Madre, Neapel