Innerhalb von Sekundenbruchteilen, macht sich unser Gehirn einen ersten Eindruck von unserem Gegenüber.
Ob wir die Person, die uns gerade fragend anschaut mögen oder nicht, ist längst entschieden.
Wie wir damit umgehen und unsere Mitmenschen behandeln, ist aber jedem von uns selbst überlassen.
Schneller als das Licht
Bevor wir uns überhaupt bewusst ein Bild von unseren Mitmenschen machen können, haben sich bereits Vorurteile und Bewertungen in unseren Köpfen breit gemacht. Wir wissen heute, dass der erste Eindruck innerhalb von Sekundenbruchteilen entsteht. Die Synapsen in unserem Gehirn übermitteln uns Botschaften in solch einer hohen Geschwindigkeit, dass wir dies bewusst gar nicht mitbekommen.
Dieses Bild, welches sich von unserem Gegenüber schon in unseren eigenen Köpfen verankert hat, stellt erste Weichen für die Kommunikation und Interaktion zwischen uns Menschen.
Willkommen im Alltag
In dieser und in der kommenden Woche, steht für mich ein überbetrieblicher Lehrgang in Dortmund auf dem Plan, welcher Teil meiner Ausbildung zur Fotografin ist.
Seit Montag versucht also ein Haufen verrückter junger Menschen, sich untereinander einig zu werden, zusammenzuarbeiten und am Ende der (sog.) ÜBL Ergebnisse zu präsentieren, die die Anderen vor Neid erblassen lassen sollen. Soweit so gut.
Aber wenn Menschen zusammen treffen, die grundsätzlich so verschieden sind, dass man sprichwörtlich den Strom in der Tapete spüren kann, wird das Ganze lustig. Mehr…oder weniger.
Verwantwortung
Natürlich sind wir irgendwo alle gleich. Aber dennoch hat jeder von uns seinen eigenen Charakter; genauso wie seine persönlichen Stärken und Schwächen. Das hier und da der Geschmack auseinander geht, ist ja völlig normal. Wie viel Konflikte würde es aber auch geben, wenn immer alle das selbe gut finden würden?!
Aber jeder von uns, hat zu jeder Tageszeit, an jedem Ort, in jeder Situation die Wahl, seine Sympathie oder seine Antipathie den Anderen spüren zu lassen oder nicht.
Ich persönlich kann nicht verstehen, wie eine Kollegin in einem Nebensatz mal sagte: „Er muss sie ja nicht wissen lassen, dass er sie mag.“ Für mich ist es selbstverständlich, meinen Mitmenschen zu signalisieren, dass ich sie sympathisch finde und sie so annehme wie sie sind. Das ruft sowohl bei ihnen, als auch bei mir selbst, positive Gefühle hervor und macht das Zusammenleben einfacher.
Lüge und Wahrheit
Doch dann gibt es da noch die andere Seite: Die Antipathie.
Und es gibt Menschen, die aus irgendwelchen Gründen, auch damit nicht offen umgehen. Ob sie es nie gelernt haben oder einfach nicht tun wollen, sei dahingestellt. Aber für mich hat jeder ein Recht darauf fair behandelt zu werden!
Das bedeutet nicht, dem Anderen seinen geballten Hass spüren zu lassen, auf keinen Fall!
Aber es bedeutet auch nicht, bei eben dieser Person immer „schönes Wetter“ zu machen, ihr falsche Sympathie vorzuspielen und dann (um es auf die Spitze zu treiben) auch noch hinter ihrem Rücken schlecht über sie zu reden.
Warum zieht man hinter dem Rücken über jemanden her, anstatt einfach zu sagen was Sache ist?!
Klar, der Ton macht die Musik. Aber auch den kann jeder für sich selbst wählen.
Ein „ist nicht böse gemeint aber ich finde das-und-das ist nicht in Ordnung“ ist 1000x besser als still zu schweigen, den Anderen anzulächeln und ihn dann bei Personen die ihn wirklich mögen, abzuwerten.
So sehe ich das.
Picture byDaria Modin / DM Photo