Debbie, ich brauche deine Hilfe. Es ist Donnerstag Nachmittag und ich sitze vor meinem Laptop. Eigentlich wollte ich einen anderen Blogbeitrag schreiben. Aber wie auch schon bei meinem Post über Caro Daur und den Influencer – Hass, kommt ihr etwas dazwischen. Und ich frage mich: Wie gehst du damit um?
Ich erinnere mich an die Kommentare, die ich immer mal wieder-, vorzugsweise unter meine Fitnessbilder-, bekomme. „Iss mal was!“, „Du bist mir zu dünn“….Leute, ihr begebt euch auf dünnes Eis. Eigentlich dachte ich Krass, der Dicke kann Handstand! hätten schon das ein oder andere geklärt. Anscheinend habe ich falsch gedacht. Natürlich, es gibt Beiträge wie den von Jana und sie alle sind gut und berechtigt, das meine ich nicht.
Es geht um ein Tabuthema über das noch immer viel zu wenig geredet wird und welches dennoch allgegenwärtig ist – Um Schönheitsideale und Essstörungen. Um Perfektionismus, das äußere Erscheinungsbild und Soziale Netzwerke. Es geht um Instagram. Wieder mal. Es geht über eine Bloggerin, die sich über dich äußert, Debbie. Um genau zu sein geht es um diesen Post. Und ich frage mich nur eins: Wie gehst du damit um?
Auch ich bin gegen die Verbreitung von unrealistischen und vor allem kranken-, und krank machenden Schönheitsidealen.
Aber ich würde nicht so verletzend andere Menschen verurteilen. Weil ich genau weiß, wie sich das anfühlt.
Werden Fotos mit normalgewichtigen Frauen im Zusammenhang mit Binge Eating oder Bulimie gepostet? Vielleicht wenige. Werden Fotos von Frauen mit Doppelkinn und Speckröllchen im Zusammenhang mit Essstörung gepostet? Noch weniger. Das macht man ja nicht. Das ist verletzend. Aber es scheint mir als gäbe es 2 Zielgruppen, die immer abgestempelt werden:
Die auffällig breiten, die nun mal doppelt so breit sind wie der Durchschnitt.
Und die auffällig schmalen, die genau das Gegenteil darstellen.
Über die kann man ruhig herziehen, die sind ja „selbst Schuld“ wie sie aussehen und total krank.
Denen möchte man ja am liebsten nicht zu nahe kommen.
Wie oft habe ich schon in den Spiegel geblickt. Mit kritischem Blick auf meine dünnen Arme. Und wie oft habe ich danach gegessen bis ich Rand voll war? Wie oft habe ich mir schon geschworen, mich darauf nicht mehr zu fixieren, das Leben zu genießen? Wie oft habe ich mich schon gefragt, was mir wohl lieber wäre: „Zu speckig“ oder „zu knochig“ zu denken? Und wie oft habe ich mir selbst Mut gemacht und mit einem lachenden und einem weinenden Auge geantwortet: Genau richtig.
Und weil ich dir vertraue, ich selbst damit zu struggeln habe und mir diese Thematik so am Herzen liegt, frage ich mich:
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Liebe Debbie: Wie gehst du damit um?