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Das glamouröse Leben – Hinter dem Lächeln

Der Wecker klingelt in aller Frühe. 1000 Gedanken schießen mir durch den Kopf. Ich ignoriere sie alle. Stattdessen greife ich zu meinem Handy, setze mein glückliches Lächeln auf, lasse mir nichts anmerken und wünsche meinen Snapchat Followern einen traumhaft guten Morgen. 

Mir bleibt ungefähr eine Stunde Zeit um mich fertig zu machen, bevor ich aus dem Hotel abgeholt werde und wir zum ersten Termin fahren. Ich bin müde. Viel zu müde. Die letzten Tage, die ganzen letzten Wochen waren einfach irgendwie zu viel. Natürlich war die Zeit in Amerika wundervoll und auch die Tatsache dass das Wetter während der Reise mitgespielt hat, war super…aber irgendwie kann ich mich über all diese Dinge nicht mehr freuen.

Es gibt Momente, in denen würde ich gerne mit anderen Mädchen tauschen. Auch wenn ich eine enge Bindung zu meinen Followern pflege und jeden Tag versuche auf so viele  Nachrichten, Kommentare und Fragen wie nur möglich einzugehen, fehlt es mir, einfach mal wieder Zeit mit meiner besten Freundin zu verbringen. Und zwar an einem Ort, den wir uns ausgesucht haben. Mit Gesprächsthemen, die uns interessieren. Ohne dass andere Menschen mir zwischen den Zeilen zu verstehen geben, was und wie ich antworten-, und wann ich nichts sagen soll.

Natürlich ist es auf der einen Seite großartig und ein wahres Geschenk, Deutschlands stärkste Agentur im Rücken zu haben und eigentlich bin ich auch ziemlich stolz auf all das, was ich in der relativ kurzen Zeit erreicht und schon erlebt habe. Aber manchmal habe ich das Gefühl, ich verliere mich selbst. Die, die profitieren, sind die Anderen. Sie profitieren von meinen Fotos, von meinem Gesicht, von meiner Präsents und vor allem davon, dass ich hin und wieder ihre Produkte in meine Bilder mit einbeziehe.

Inzwischen ist es Nachmittag. Gleich ist es soweit. Ich halte eine Rede auf einer der größten Messen der Stadt. Schon komisch, dass der Großteil der Zuhörer wahrscheinlich doppelt so alt ist, wie ich es bin, wobei ich diejenige bin, die Wissen weitergibt und nicht umgekehrt. Anschließend stehen noch Interviews und Pressetermine an. Zwischenzeitlich werde ich von einem Mädchen in meinem Alter gefragt, ob sie ein Foto mit mir machen dürfe. „Natürlich“, antworte ich, freue mich wirklich aber muss mich auch in dieser Situation gleichzeitig wieder zu einem Lächeln zwingen.

Abends falle ich todmüde ins Bett. Mein Hotelzimmer ist eigentlich ein Traum, der Ausblick ist fantastisch und mir wird nahezu jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Früher dachte ich, dass sich so wohl das Leben einer Prinzessin anfühlen muss: Die Welt sehen, Komplimente ernten, bewundert werden und in gewisser Weise auch Vorbild vieler Mädchen in meinem alter sein. Aber wenn ich nachts in dunklen Hotelzimmer alleine im großen Bett liege, wünsche ich mir statt der ganzen Flugtickets und Goodies einfach nur einen stink normalen Starbucks Kaffee mit meiner Freundin Melina. Die Erlaubnis selbst wieder mehr entscheiden zu dürfen. Und mein Lächeln zurück.

Für das Mädchen, zwischen all den Geld-fokussierten Menschen.
Dem ich nichts sehnlicher wünsche,
als das sie wieder aus dem tiefsten Inneren glücklich sein kann.

Ich hoffe gehst deinen Weg und bitte: Lass dich nicht kaputt machen.

Liebst,

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  1. Ich mag deinen Schreibstil sehr gerne, da kann man sich echt noch was abschauen.
    Ich bin noch ganz ganz am Anfang des Bloggerdaseins und finde es super auch einmal die andere Seite kennenzulernen, die, die nicht so häufig publiziert wird.
    Danke dafür ??

  2. Auch wenn du im Text nicht über dich selbst schreibst – das macht ihn nicht weniger wahr oder verständlich. Kann mir das total gut vorstellen. Ist vermutlich ein bisschen Prinzessin auf der Erbse – mäßig, aber wie gesagt: Auf jeden Fall nachvollziehbar.
    Ich denke, dass gerade sehr junge Menschen, da einfach schnell Schwierigkeiten bekommen und sich das „einfache Leben“ wünschen. Die große Aufgabe steht wohl, neben den vielen Terminen, darin, da eine Balance zu finden.
    Drücke ihr auch alle Daumen! 🙂
    Liebe Grüße!

  3. Liebe Mina,
    Warum nimmst du dir nicht einfach die Zeit für dich bzw. deine Freundin? Man hat ja schon die Möglichkeit, das etwas zu lenken. Wenn dein Post ernst gemeint ist, klingt das alles nicht danach, als seist du mit der aktuellen Situation glücklich. Das solltest du unbedingt ändern.
    Alles Gute,
    Jojo

    1. Liebe Jojo,

      Danke dir für deine lieben Worte. Dieser Text handelt aber nicht von mir selbst, weshalb ich unten die Anmerkung eingefügt habe 😉

      Liebe Grüße
      Mina

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