„Ich geb dir eine halbe Stunde!“ sagt Denis mir. „Eine Stunde!!“ bettle ich. – Es ist Donnerstag Mittag, kurz vor 16 Uhr und ich habe die letzten anderthalb Tage im Bett verbracht. Ja, komplett. Ich. Mich hat es nämlich mehr als unfassbar erwischt, so krank war ich das letzte Mal vor gut einem Jahr. Und da war für mich sofort klar, dass ich ins Krankenhaus gehöre, wenn ich wieder fit werden will.
Denis, ohne den ich die letzten 32 Stunden wohl komplett aufgeschmisen wäre, setzt mir ein Zeitlimit um meine Mails zu beantworten und zu bloggen. Nun sitze ich am Schreibtisch und versuche das Ganze hier nicht allzu dramatisch klingen zu lassen. Dennoch möchte ich gleichzeitig auch nichts schön reden. Gestern, als ich nur wenige Minuten am Stück wach bleiben konnte, bevor es mich wieder umgehauen hat, was mir gefühlt einfach alles egal. Ich hatte gar keine Kraft mir über irgendetwas Gedanken zu machen oder den Kopf zu zerbrechen. Und auch heute fühle mich elendig schlecht, bin gerade einmal gute 2 Stunden wach aber da meldet sich auch schon wieder eine kleine Stimme im meinem Kopf.
„Beitrag schreiben; Mails beantworten; Fotos posten! Wenigstens ein Lebenszeichen von dir geben!“ so geht es in meinem Kopf vor sich. Körperlich fühle ich mich schwach. Gedanklich bin ich schon wieder zurück im Business. Ja, ich würde mich selbst mittlerweile als Workaholic bezeichnen. In gewisser Weise definiere ich mich über meine Arbeit und auch mein Selbstwertgefühl hängt von ihr ab. Wie viel ich an einem Tag geschafft habe und wie erfolgreich einzelne Teile meines Jobs als Bloggerin sind, hat einen Einfluss auf meine Stimmung und mein Befinden. Abschalten fällt mir schwer. Und entspannen kann ich eigentlich erst, wenn ich vorher so viel Gas gegeben habe, dass der Tank eigentlich leer ist. All das war nicht immer so. Es sind ja meinst eben die schleichenden Veränderungen, gegenüber denen wir blind sind. Bis uns ein Ereignis dann wachrüttelt.
Die Mails in meinem Postfach werden mehr. Ich belaste mich selbst, mit all dem, was zu tun ist. Anstatt mir einfach mal eine Pause zu gönnen, versuche ich mir einzureden, dass es mir sooo schlimm doch eigentlich gar nicht geht. Dabei ist die letzte Tablette gerade Mal 30 Minuten her. Natürlich macht mir meine Arbeit Spaß und klar, fühlt es sich gut an etwas zu leisten und erfolgreich zu sein aber in solchen Momenten wünsche ich mir, einfach mal mental für einen kurzen Zeitraum Pause machen zu können. 2 Tage frei? Angst erregende Vorstellung! 3 Tage? Totale Panik! Und wenn mir eins Leid tut, dann ist es die Tatsache dass ich nicht das Gefühl habe, euch mit diesem Beitrag einen sonderlich großen Mehrwert bieten zu können. Aber ich möchte euch gleichzeitig auch an meinem Leben als Bloggerin teilhaben lassen und das bedeutet eben nicht immer das perfekte Flatlay auf Instagram oder ein Beitrag über Kokosnussöl.
Mittlerweile ist eine halbe Stunde vergangen. Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwächegefühl. Alles immer noch da aber ich fühle mich langsam, Stückchen für Stückchen besser. Morgen ist der 11.11. und wie ihr wisst, wird Karneval bei uns in Köln ja groß geschrieben. Auch ich habe mich schon die ganzen letzten Tage darauf gefreut. Dieses Jahr, wird dann aber wohl vom Bett aus gefeiert. Großartig. Aber machste nix! … Ich hoffe natürlich dass ich so schnell wie möglich wieder fit bin, nicht nur um das nächste Outfit zu shooten sondern einfach meinen Alltag wieder aufnehmen zu können. Denn sich gesund und leistungsfähig zu fühlen, geht für mich mit Lebensqualität Hand in Hand. Aber wozu das Ganze denn jetzt eigentlich?!
In erster Linie möchte ich mit diesem Beitrag ein Lebenszeichen von mir geben und euch erklären, warum es vor allem auf den Social Media Channels die letzten 2 Tage so still geworden ist. 2. möchte ich mir selbst genau diesen Blogpost nach einer gewissen Zeit noch einmal selber durchlesen und bemerken, dass sich etwas verändert hat. Gerne ohne dabei krank zu sein. Ich denke hier greift Muttis Spruch „wer nicht hören will, muss fühlen„, denn ich habe in der letzten Zeit wirklich…ja, vielleicht zuuu viel gearbeitet. Und eigentlich soll der Job das Leben bereichern und sich weder negativ auf die Freizeit noch auf die Gesundheit auswirken. In diesem Sinne: Ich bin dann mal wieder im Bett! (und hoffe, ihr verzeiht mir!)
Liebst,