Nur noch einen Tag in unserem Leben

Wie ich euch schon in meinem letzten Wochenrückblick verraten habe, sind mir bei einem Spaziergang durch den Park vor kurzem ein paar Gedanken in den Kopf gekommen, die ich gerne mit euch teilen wollte. 

Und eigentlich wollte ich sie direkt niedergeschrieben haben. Was ich stattdessen getan habe, weiß ich noch nicht einmal mehr. Ich weiß nur noch wie mir dann später, als ich im Bett lag bewusst wurde, dass ich den Text gar nicht mehr getippt habe. Ein Grund mehr, es jetzt zu tun.

Es geht darum, dass ich ein paar harte Tage hinter mir habe, in denen mir öfter mal fast die Decke auf den Kopf gefallen ist. Vielleicht kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch selbst mehr oder weniger bewusst unnötig unter Druck setzt. So lange, bis ihr selbst zum Stillstand kommt. Genau an diesem Punkt, war ich letzte Woche. Ich hatte einfach keinen Bock mehr. Keinen Bock, durch irgendetwas „durch zu müssen“ oder irgendetwas „aushalten zu müssen“. Die Option aufzugeben, fühlte sich aber ebenfalls nicht sonderlich reizvoller an.

Wenn ich mich so in der Sackgasse angekommen fühle, hilft mir Bewegung meinen Kopf wieder ein bisschen frei zu bekommen. Und als ich so durch den Park gegangen bin, ist mir aufgefallen dass selbst der mit Wolken bedeckte Himmel, wunderschön sein kann. Die Sonne stand recht niedrig und mir ist eins noch einmal klar geworden: Das Leben ist kurz und wir sollten uns nicht mit unnötigen Sorgen selbst den Tag vermiesen, auch wenn diese vielleicht sogar „angebracht“ zu sein scheinen.

Denn ob wirklich das eintritt, was wir befürchten, das wissen wir nicht. Niemand weiß, was morgen passiert. Was heute noch passiert. Wir wiegen uns in diesem Sicherheitsgefühl, dass morgen in gewisser Weise (so gut wie) alles so sein wird, wie heute. Wie jetzt. Und dass sich aber permanent um uns herum alles verändert, vergessen wir viel zu schnell, ignorieren-, oder verdrängen ist. Dabei ist alles was wir haben, dieser Tag.

Eine Bekannte von mir, die bei der Polizei arbeitet, ist auf einem Auto blind. Nicht etwa, weil sie bei einem Einsatz zu Schaden gekommen ist, sondern weil sie eines Morgens einfach die Treppe im Treppenhaus herunter-, und dabei auf den Kopf gefallen ist. Seit diesem Morgen, ist ihre rechte Gesichtshälfte gelähmt. Das Sprechen fällt ihr schwer und man sieht ihr ihren Schaden an, wenn man sich mit ihr unterhält. Wahrscheinlich wird sie dies nun ihr restliches Leben lang begleiten.

Ich möchte euch auf keinen Fall mit dieser Geschichte Angst machen. Ich möchte nur verdeutlichen, dass sich unser komplettes Leben von jetzt auf gleich ändern kann. Jeden Abend gehen wir als ein anderer Mensch schlafen, denn jeden Tag machen wir neue Erfahrungen. Wir verändern uns ständig, genauso wie das Leben um uns herum. Und alles was wir haben, ist der heutige Tag.

Wir haben nur diesen Tag, um unser Bestes zu geben. Um so viele Fehler wie möglich zu machen und dadurch so viel lernen zu können, wie nur möglich. Nur diesen Tag, um unsere Sorgen zu vergessen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und gleichzeitig Spaß an Albernheiten zu haben. Nur diesen Tag, um uns zu entschuldigen. Und nur diesen Tag, um zu vergeben. Um loszulassen und frei zu sein.

Unser Leben besteht nur aus dem heutigen Tag.
Und wir haben nur diesen einen Tag, um es zu genießen.

mina-signatur

  1. Jeder Tag ist gleich und doch auch ein kleines bisschen anders. Schade, dass wir alle viel zu sehr mit Arbeit, Studieren oder anderem Kram beschäftigt sind, als jeden Tag zu schätzen und zu etwas ganz besonderem zu machen. Ich habe daher vor einiger Zeit meiner kleinen Schwester ein Dankes-Tagebuch geschenkt. Damit wollte ich ihr zeigen, dass jeder Tag es wert ist, sich zu bedanken, egal ob für kleine oder große Erlebnisse.
    Ein richtig toller Post Mina! Und heute sage ich Danke, dass du so offen darüber schreibst, was viele nur leise denken 🙂
    LG Dani

    1. Danke für deine Worte, Liebes! Sehr schöne Idee mit dem Dankes-Tagebuch! So eins habe ich auch schon mal eine Zeit lang geführt und es hat mir in meiner damaligen Lebenssituation auf jeden Fall auch geholfen 🙂

  2. Ein sehr schöner Post.
    Mir ist in letzter Zeit immer mehr bewusst geworden dass ich vor allem für mich selbst leben sollte. Wie du schon geschrieben hast, lebt man von einem Tag auf den anderen und oft ist einem gar nicht klar wie schnell sich das Leben ändern kann oder wie schnell man selbst sein Leben ändert. Wenn ich traurig oder verzweifelt bin mache ich das ähnlich wie du. Ich gehe raus und brauche meistens frische Luft und Bewegung, um überhaupt wieder irgendetwas sehen zu können. Mir hilft es in solchen Situationen oft mich auf die kleinen Dinge im leben zu konzentrieren, die eigentlich gar nicht so klein sind. Das kann ein schönes Blatt sein oder die Linien auf meiner Hand ganz egal. Manchmal brauch man etwas im Leben, dass einen ins Hier&Jetzt zurück holt, damit man merkt was für ein unglaubliches Geschenk das Leben ist und das man jeden einzelnen Tag davon in vollen Zügen genießen sollte.
    Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Tag!
    Liebste Grüße
    Luise von dem Blog Falubeli

    1. Sehr schön beschrieben, Luise! 🙂
      Frische Luft und vor allem Bewegung tut mir da auch immer unheimlich gut!
      Liebste Grüße aus Köln zurück!

  3. hallo meine liebe:) du hast recht mit deinem text und man darf wirklich den augenblick genießen:)
    ein wunderschönes foto hast du gemacht:)

    schau gerne auch mal bei mir vorbei. lebenlichtpfade.wordpress.com (dem blog von mir und meiner lieben freundin liane).

    alles liebe lisa

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