Der letzte Vollmond in diesem Kalenderjahr steht am 19. Dezember im Sternzeichen Zwillinge und wird auch Julmond, Cold Moon oder Heilmond genannt. Zusammen mit der Sonne im Schützen lädt uns dieser Vollmond ein, das Jahr 2021 loszulassen. Das kann für manche von uns beispielsweise die Verabschiedung alter Strukturen-, oder der Abschied des „alten Lebens“ bedeuten.
Das Sternzeichen Zwilling wird dem Element Luft zugeordnet und ist ein wacher, vielseitig interessierter und wissbegieriger Geist. Zusätzlich steht der Zwilling auch stellvertretend für Kommunikation, weshalb wir zu dieser Zeit dazu verleitet werden, offener und ehrlicher auf andere Menschen zuzugehen. Wir haben also die Möglichkeit, mit einer gewissen Leichtigkeit unsere Beziehungen zu vertiefen, indem wir unsere tiefsten Gefühle und Gedanken kommunizieren. Wichtig ist dabei, dass wir uns während des Gesprächs auch gleichzeitig auf unser Gegenüber (und nicht nur auf uns selbst) konzentrieren. Der Vollmond im Zwilling hilft uns dabei, unser eigenen Gefühle und unser Erleben besser zu verstehen. Dadurch können wir dann auch unseren wahren Wünschen und Ängsten entsprechend handeln. Analytisches Denken fällt uns eventuell unter Einfluss dieser Energie leichter, doch wir sollten dabei nicht vergessen, (auch) auf unser Herz zu hören – andernfalls kann es z.B. passieren dass wir Entscheidungen treffen, die (ungewollt) andere Menschen verletzen und uns selbst im Nachhinein ärgern.
Die Themen dieses Vollmondes – Wissen, Austausch, Kommunikation, Entwicklung – zeigen sich nicht nur auf individueller Ebene, also in unserem Leben als Einzelperson, sondern auch auf der kollektiven Ebene, innerhalb der Gesellschaft. Unser erworbenes Wissen, das wir beispielsweise über Bildungswege, Medien oder den Austausch mit Anderen angesammelt haben, beeinflusst nicht nur unser Denken. Auch der Ausdruck unserer Gedanken durch Sprache und Schrift wird von den Informationen beeinflusst, die wir aufnehmen. Die Sonne, die sich im Schützen befindet, kann uns dabei helfen unser rationales Wissen mit unserer Intuition und unserer inneren Weisheit zu verbinden. Erst so können wir einander gute Lehrer:innen sein und neben Informationen auch einen Sinn vermitteln. Da der Mond für unser Unterbewusstes steht, kann es sein, dass wir uns während dieser Zeit auch etwas verwirrt fühlen. Vielleicht wird uns bewusst(er), wie wir bisher Informationen einfach in uns aufgenommen haben (Zwillinge), ohne sie zu hinterfragen. Vielleicht bemerken wir, dass manche diese Informationen keinen Sinn für uns ergeben (Schütze). Vielleicht wird uns aber auch klar, inwiefern wir Themen, Menschen oder Situationen zu schnell beurteilt / verurteilt haben.
Damit wir die Energie dieser Mond-Sonne-Konstellation am besten nutzen können, hilft es, Informationen zu sortieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Egal ob der Gedankenaustausch in einem persönlichen Gespräch stattfindet oder die eigenen Gedanken beispielsweise in einem Notizbuch oder Tagebuch festgehalten werden: Es ist wichtig, dass wir unser eigener Weltbild und unser eigenes Erleben transportieren und nicht einfach nur irgendwelche Standpunkte oder Meinungen von Anderen übernehmen. Der Zwilling stellt als Symbol zwei Wesenseinheiten da. Diese Energie, die manchmal etwas widersprüchlich erscheint, lädt uns dazu ein, Beziehungen zwischen Gleichem und Gegensätzlichen herzustellen (also quasi Brücken zu bauen). Wir können von der Art des Zwillings profitieren, indem wir Situationen und Menschen ganz offen und möglichst unvoreingenommen begegnen. Um auch in solchen Momenten das Wahre vom Unwahren unterscheiden zu können, müssen wir mit unserer Intuition in Verbindung stehen – unsere innere Weisheit sagt uns, was richtig und was falsch ist (Schütze).
Zusätzlich zum Vollmond wird außerdem Chiron am 19.12. wieder direktläufig, der für den alternativen Heiler steht. Vielleicht haben wir, vor allem im vergangenen halben Jahr, einen Aspekt in unserem Leben so angegangen, dass er uns immer wieder an unsere Grenzen gebracht hat. Vielleicht haben wir dadurch aber auch schon neue Erkenntnisse gewinnen können. Mit der Direktläufigkeit des Chiron kommt also die Zeit, die Erkenntnisse umzusetzen. Welche heilsamen Wege könnte es geben, die wir bisher noch nicht erkennen konnten? Dies ist wieder eine Frage, die sich nicht nur auf uns als Individuen bezieht sondern auch für uns als Kollektiv ein größeres Thema werden kann. Außerdem steht Merkur, im Sternzeichen Steinbock, in einer spannungsvollen Verbindung zu Chiron. Dadurch wird uns in diesen Zeiten die ernste Lage besonders bewusst – das kann sich auf die Pandemie sowie auf andere Themen beziehen. Es ist möglich, dass uns nochmal schmerzlich bewusst wird, dass wir mit unserem bisherigen Denken und Tun an unsere Grenzen kommen und nach wie vor noch viele Fragen für uns offen sind. Chiron lädt uns ein, uns mit dem Ungewissen zu versöhnen und, trotz der Umstände, inneren Frieden zu schließen.
Merkur im Steinbock unterstützt uns dabei, konsequent und nachhaltig unseren Ideen, Visionen oder Vorhaben nachzugehen. Dabei dürfen wir sehr achtsam und aufmerksam sein – alles was wir erleben, weist und darauf hin, wie wir unsere psychische und physische Gesundheit fördern können. Genauso kann es sein, dass wir bemerken dass wir unsere eigenen Ressourcen noch gar nicht genügend ausschöpfen. Vielleicht können sie uns aber auch beispielsweise dazu verhelfen, immer freier und selbstständiger unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch hier gilt wieder: Der inneren Stimme und der eigenen Wahrheit folgen. Wenn wir mit unserem Job oder einer zwischenmenschlichen Beziehung schon länger unzufrieden sind, kann uns zu diesem Vollmond bewusst werden, was wir ändern oder auch abschließen dürfen, um Platz für Neues zu schaffen. Es geht darum, dass wir das tun, was unserer seelischen Bestimmung entspricht. Dass wir zu unserer eigenen Wahrheit stehen, um uns erfüllt und glücklich fühlen zu können. Es geht darum, dass wir spüren dass wir genau am richtigen Platz sind und dass das, was wir tun, genau das ist, weshalb wir hier sind. Dieser Vollmond lädt uns ein, ehrlich und aufrichtig zu sein.
Journal-Prompts und Fragen zur Reflexion:
- Wie ehrlich bin ich zu mit selbst und zu anderen Menschen?
- Was hindert mich daran, mein Erleben authentisch auszudrücken?
- Was verändert sich in meinem Leben, wenn ich den Mut aufbringe, meine Gedanken und Gefühle zu kommunizieren?
- Vertraue ich meiner inneren Stimme und meiner eigenen Wahrnehmung?
- Entscheide ich eher rational oder intuitiv?
- Nehme ich unausgesprochene Botschaften wahr?
- Wie kommuniziere ich? Wie kann ich noch deutlicher kommunizieren? Sende ich Doppelbotschaften?
- Habe ich eine eigene Meinung oder übernehme ich Ansichten und Überzeugungen, ohne sie selbst zu hinterfragen?
- Prüfe ich, welche Informationen ich aufnehme? Entscheide ich aktiv, was für mich wahr und unwahr ist?
- Bin ich am richtigen Ort / in der passenden Beziehung / im stimmigen Job?
- Mit welchen Gegensätzen habe ich gerade „zu kämpfen“? (z.B. Selbstliebe – Selbsthass, Wahrheit – Unwahrheit, Offenheit – Verschlossenheit usw.)
- Was und wen konnte ich dieses Jahr in meinem Leben begrüßen?
- Wie möchte ich meine Wahrheit im Jahr 2022 begrüßen?